Winzer: Wetterregeln
Wetterregeln der Winzer
Kennen Sie auch eine Wetterregel der Winzer ?
Hier können Sie diese loswerden!
Allgemein:
Wo ein Pflug kann gehen, soll kein Weinstock stehen.
Dreimal gehackt - der Wein schmackt.
Ist nach sechs Monaten der Keller leer, hält die Ehe nimmermehr!
Weinstock, der im Vollmond blüht, einst auch volle Beeren sieht.
Januar:
Sind im Jänner die Bäche klein, dann gibt im Herbst es guten Wein.
Ist der Januar nicht nass, füllet sich des Winzers Fass.
Wenn der Januar zu nass, so bleibt leer des Winzers Fass.
Wenn der Januar trüb und nass, bleibt im Keller leer das Fass.
Ist der Januar gelind, die Trauben im Herbst vortrefflich sind.
Ist Dreikönig (6.1.) hell und klar, gibt's viel Wein in diesem Jahr!
Scheint an Gregor (9.1.) die Sonne, herrscht bei Korn- und Weinbauern Wonne.
An Sankt Pauli (10.1.) Sonnenschein, bringt viel Korn und guten Wein.
Auf St. Vinzenz (22.1.) Sonnenschein bringt uns reichlich Korn und Wein.
Vinzenz (22.1.) Sonnenschein bringt viel Korn und Wein;
watet Vinzenz im Schnee, gibts viel Heu und Klee.
Vinzenz (22.1.) Sonnenschein füllt die Fässer mit Wein.
Hat der Vinzenz (22.1.) Wasserflut, ist es für den Wein nicht gut;
schüttet es gar in die Wann': o weh, wie wird er dann?
Vinzenzi (22.1.) Schein bringt viel Wein.
Scheint die Sonne an Vinzenzi blass, mit gutem Wein füllt sie das Fass.
An dem Tag Vinzenzius (22.1.) jede Rebe treiben muss.
Bringt Martina (30.1.) Sonnenschein, hofft man auf viel Korn und Wein
Februar:
Lichtmeß (2.2.) trüb ist dem Winzer lieb!
An St. Agathe (5.2.) Sonnenschein, bringt recht viel Korn und Wein.
St. Eulalia (12.2.) Sonnenschein bringt viel Obst und guten Wein!
Regnet es an Peter und Paul (22.2.), wird des Winzers Ernte faul.
Nur kein Gewitter auf St. Petri (22.2.): es schadet dem Weinstock.
März:
Märznebel bringt keine Not, aber Aprilnebel nimmt Wein und Brot.
Ehen im März geschlossen, werden gebührend mit Wein begossen.
Grasmücken im März, ehe die Weinstöcke sprießen, verkündet: ein gutes Jahr ist verhießen!
Ist Kunigunde (3.3.) tränenschwer, dann bleibt gar oft der Keller leer!
oder
Ist die Kunigunde (3.3.) tränenschwer, bleiben Scheuer und Fass oft leer.
Ist Gertrude (17.3.) sonnig, wird's dem Winzer sonnig.
Ist's an Josefstag (19.3.) klar, folgt ein fruchtbar Jahr!
Ist Maria Verkündigung (25.3.) schön und hell, gibt's Obst und Wein auf alle Fäll'.
Die Maria (25.3.) bindet die Reben auf und nimmt auch noch leichten Frost in Kauf.
oder weniger prosaisch
Werden an Marien (25.3.) die bedeckten Reben aufgezogen, so schadet ihnen kein Frost mehr.
Ist Mariä (25.3.) schön und hell, kommt viel Obst auf alle Fäll';
Kommen noch Nebel nach diesem Tag – den Reben kein Frost mehr schaden mag.
April:
Regnet's in Ostern hinein, wird's Wasser auch zu Wein.
Wer im April erst den Weinstock will binden, wird wenig Wein im Herbste finden.
Wenn das Weinholz wohl reift, so hofft man über' s Jahr viel Wein.
April warm, Mai kühl, Juni naß, füllt dem Bauer Scheuer und Faß.
Blüht der Stock in vollem Licht, große Beeren er verspricht.
Ist auf Sankt Vinzenz (5.4.) Sonnenschein, gibt es viel und guten Wein.
Zu Georgi (23.4.) blinde Reben, volle Trauben später geben.
Sind die Reben an Georgi (23.4.) noch blind, so freut sich Mann und Kind.
auch
Sind die Reben um Georgi (23.4.) blind, freut sich Weib und Kind.
oder
Sind die Reben an Georg (23.4.) noch blutt und blind, freut sich der Winzer mit Frau und Kind.
Zu Georgi (23.4.) blinde Reben, volle Trauben später geben.
Was bis Georgi (23.4.) die Reben treiben, wird ihnen nicht bis zum Gallus (16.10.) bleiben.
Gibt's an Markus (25.4.) Sonnenschein, dann hat der Winzer guten Wein.
Mai:
Der Frost, der kommt im Mai, ist schädlich dem Hopfen und Wein, den Bäumen, dem Korn und dem Lein.
Der Mai kühl, der Brachmonat nass – füllt uns Scheunen und Fass.
Fällt Anfang Mai viel Regen ein, so wird der Wein gefährdet sein.
Wie der Hollunder blüht, so blüht auch der Wein.
Wenn der Wein im Vollmond blüht, soll er vollkommene Beeren bekommen.
Ist der Mai kühl und nass, füllt's dem Bauern Scheun' und Fass.
Regnet es am Himmelfahrtstag, der Weinbauer klagen mag.
Ist Sankt Pankratius (12.5.) schön, wird guten Wein man sehn.
Mamertus (11.5.), Pankratius (12.5.) und hinterher Servatius (13.5.) sind gar gestrenge Herrn, die ärgern die Bauern und auch die Winzer gern.
Pankratius (12.5.), Servatius (13.5.), Bonifatius (14.5.) – der Gärtner sie beachten muß:
geh'n sie vorüber ohne Regen, dem Weine bringt es großen Segen.
Die drei Azius ohne Regen sind für den Winzer großer Segen.
Die drei Herren Azius machen oft Gärtner und Winzer Verdruss.
Gehen die Eisheiligen ohne Frost vorbei, schreien die Bauern und Winzer juchhei.
(12.5. Pankratius, 13.5. Servatius, 14.5. Bonifatius)
Pankraz (12.5.) und Urban (19./25.5.) ohne Regen folgt großer Weinsegen.
Scheint am St. Urbanstag (19./25.5.) die Sonne, so gerät der Wein zur Wonne;
regnet's aber, so nimmt er Schaden und wird selten wohl geraten.
Scheint die Sonne am Urbanitag (19./25.5.), wächst guter Wein nach alter Sag';
wenn es aber regnet, ist nichts gesegnet.
Scheint die Sonn´ schön klar und helle am St. Urbanstag (19./25.5.),
so gibt es guten Wein, wie laut der Alten Sag',
ist aber Regen dann, so bringt' s den Reben Schaden,
daher Urbani Bild muss in dem Brunnen baden.
(Wetterregel von 1650)
Ist Sonnenschein am Urbanstag (19./25.5.), gedeiht der Wein nach alter Sag.
Ist am Urbanstag (19./25.5.) das Wetter schön wird man volle Weinstöck' sehn.
Viel Sonne bringen muss St. Orben (19./25.5.), sonst die Trauben leicht verdorben.
Wenn der Urban (19./25.5.) kein gut' Wetter hält, das Weinfass in die Pfütze fällt.
Urban (19./25.5.), lass' die Sonne scheinen, damit wir nicht beim Weine weinen.
Wie´s an St. Urban (19./25.5.) wittert, also wittert's in der Weinlese.
Wie der Urban (19./25.5.) sein Wetter hat, so findet's auch in der Lese statt.
Wenn St. Urban (19./25.5.) lacht, weinen die Trauben.
St. Urban (19./25.5.) hell und rein segnet die Fässer ein.
Juni:
Pfingstregen bringt Weinsegen.
Erdbeeren um Pfingsten deuten auf guten Wein.
Kalter Juniregen bringt Wein und Honig keinen Segen.
Corporis Christi schön und klar – guter Wein in diesem Jahr.
Ist Fronleichnam schön und klar, gibt’s guten Wein in diesem Jahr.
Soll gedeihen Korn und Wein, soll der Juni Wärme sein.
Soll´n gedeihen Korn und Wein, muss im Juni warm es sein.
Bringt der Juni trockene Glut, dann gerät der Wein uns gut.
Juni trocken mehr als naß füllt mit gutem Wein das Faß.
Juniregen - reichster Segen. Lacht die Sonne - Wein der Wonne.
Medart (8.6.) bringt kein Frost mehr, der dem Weinstock gefährlich wär'.
Macht Medardus (8.6.) nass, regnet´s ohne Unterlass.
Regnet es auf St. Barnabas (11.6.), dann schwimmen die Trauben bis in's Faß.
Wenn St. Barnabas (11.6.) bringt Regen, gibt's reichen Traubensegen.
Oh heiliger St. Veit (15.6.), regne nicht, daß es uns an Obst und Wein (auch: Gerste) gebricht.
Hat der Wein abgeblüht auf St. Vit (15.6.), bringt er ein schönes Weinjahr mit.
Wenn bis Johanni (24.6.) kein Regen fällt, ist's um den Weinstock gut bestellt.
Regnet es an Peter und Paul (29.6.), wird des Winzers Ernte faul.
Juli:
Nur in der Juliglut wird Obst und Wein dir gut.
Heißer Juli verheißt guten Wein.
Den Reben und der Geiß, den´ wird es nie zu heiss.
Wenn gedeihen soll der Wein, muß der Juli trocken sein.
Ist der Juli kalt und naß, gibt's guten Wein vom Faß.
oder auch
Juli kühl und naß, leere Scheunen - leeres Faß.
Ein tüchtiges Juligewitter ist gut für Winzer und Schnitter.
Bringt Margaret (20.7.) Regenzeit, so verdirbt der Most weit und breit.
Was die Hundstage (22.7 bis 22.8.) gießen, muß die Traube büßen.
Wenn es an Jacobi (25.7.) regnet, ist der Wein nicht sehr gesegnet.
Annatag (26.7.) nass, nimmt der Wein ab bis in's Faß.
August:
Wenn im August viele Goldkäfer laufen, braucht der Wirt den Wein nicht zu taufen.
Augustregen wirkt wie Gift, wenn er die reifenden Trauben trifft.
Je mehr Regen im August, je weniger Wein du erhoffen mußt.
oder aber
Stellt im August sich Regen ein, so regnet's Honig und guten Wein.
Soll der nächste Wein gedeihn, muss St. Benno (3.8.) windstill sein.
Oswaldtag (5.8.) muß trocken sein, sonst werden teuer Korn und Wein.
Laurenz (10.8.) muß heiß sein, soll der Wein gut sein.
Kommt St. Lorenz (10.8.) mit heißem Hauch, füllt er dem Winzer Faß und Bauch.
oder auch
Sankt Lorenz (10.8.) mit heißem Hauch füllt dem Winzer Fass und Schlauch.
Ist´s hell um den Laurentiustag (10.8.), viel' Frucht' man sich versprechen mag;
jedoch schlechten Wein gibt's heuer, wenn. St. Lorenz ohne Feuer.
Sollen Obst und Trauben sich mehren, dürfen mit Laurenz (10.8.) die Wetter aufhören.
Nach Laurenzi (10.8.) ist's nicht gut, wenn' s Rebholz jetzt noch treiben tut.
Hat uns're Frau gut Wetter, wenn sie zum Himmel fährt (15.8.), gewiß sie guten Wein beschert.
Mariä Himmelfahrt (15.8.) Sonnenschein bringet Frucht und guten Wein.
Maria Himmelfahrt Sonnenschein bringt gern viel guten Wein.
Scheint an Maria Himmelfahrt (15.8.) die Sonne hell nach ihrer Art,
so freuen sich des Winzers Reben, um einen guten Trank zu geben.
Der klare Tag und Sonnenschein, der Himmelfahrt Maria (15.8.) rein,
bedeutet viel des guten Wein, dabei mag man oft fröhlich sein.
(Wetterregel von 1581)
Schickt Bartholomäus (24.8.) sanften Regen auf die Reben, wird der Winzer einen sonnigen Weinmond (=Oktober) erleben.
oder auch
Regen an St. Bartholomä (24.8.) tut den Trauben bitter weh.
Wie sich Bartholomäus (24.8.) hält, ist der ganze Herbst bestellt.
September:
Septemberregen – dem Bauern Segen, dem Winzer Gift, wenn er ihn trifft.
Im September kommt der Regen wohl dem Bauern stets gelegen,
doch wenn er den Winzer trifft, ist er grad so gut wie Gift.
aber auch
An Septemberregen für Saaten und Reben ist dem Bauer gelegen.
Blüht die Distel reich und voll, ein guter Herbst dir werden soll.
Matthies (21.9.) macht die Trauben süß.
Wenn Matthäus (21.9.) weint statt lacht, Essig aus dem Wein er macht.
Matthäuswetter (21.9.) hell und klar, bringt guten Wein im nächsten Jahr.
Oktober:
Oktober – Sonnenschein, schüttet Zucker in den Wein.
Oktobersonne kocht den Wein und füllt auch große Körbe ein.
Ist Oktober naß, ist's für den Wein kein Spaß.
Wenn der Oktober nicht hilft, so ist dem Winzer nicht zu helfen.
genauer:
Hilft der Oktober nicht mit Sonne, hat der Winzer keine Wonne.
Viel Nebel im Weinmonat, viel Schnee im Christmonat.
Regen an Remigius (1.10. - Trier/Mainz) bringt den ganzen Monat Verdruss.
Sankt Burkhard (14.10.) Sonnenschein schüttet Zucker in den Wein.
An Theres´ (15.10.) ist Weinles´.
oder genauer
Zu Theres’ (15.10.) beginnt die Weinles’.
Zu Terese (15.10.) stets beginnt die Weinlese, weiß jedes Kind!
Sankt Galles (16.10.) hon de Trauwe alles.
Wenn Sankt Gallus (16.10.) die Butten trägt, ist's ein schlechtes Zeichen für den Wein.
Ist St. Gallustag (16.10.) naß, ist's für den Wein kein Spaß.
Gießt Sankt Gallus (16.10.) wie ein Fass, wird der nächste Sommer nass;
ist der trocken, folgt vom Sommer noch ein Brocken.
November:
Soll der Winzer fröhlich sein, tritt Allerheiligen (1.11.) Sommer ein.
Soviel Tropfen um St. Martin (11.11.) an der Heck', soviel Trauben nächstes an den Stöck'.
Wie Martinstag (11.11.) die Kändel (= Dachtraufen) rauschen, so rauscht im nächsten Jahr die Kelter.
Der Andreasschnee (30.11.) tut Saat und Weinstock weh.
(auch: ... tut Korn und Weizen weh./ ... tut den Saaten weh.)
Dezember:
Ist der Dezember mild und nass, bleiben leer Scheuern und Faß.
Wenn’s ums Christfest (24.12.) feucht und nass, so gibt’s leere Speicher und Faß.
Windstill muß St. Stephan (26.12.) sein, soll der nächste Wein gedeih'n.
Bringt St. Stephan (26.12.) Wind, die Winzer nicht erfreuet (fröhlich) sind.
Wind in St. Silvesters Nacht (31.12.) hat nie Wein und Korn gebracht.
Silvesternacht (31.12.) wenig Wind und Morgensonn, gibt Hoffnung auf Wein und Korn.
und umgekehrt
Silvesterwind (31.12.) und warme Sonn' verdirbt die Hoffnung auf Wein und Korn.
Die Heiligentage wurden dem Ökumenischen Heiligenlexikon entnommen.